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Dienstag, 20. Oktober 2015

An Regentagen gibt´s Kumoi-Pie..

An Tag drei unseres Urlaubs am Lande dachte sich der Sommer, "ich mach mal Pause" und die Temperatur sank auf unter 15 °C. Da weinten sogar die Engel die Tage hindurch :(

Irma fand trotzdem keine Zeit für Langeweile, denn ihr Cousin Heki war ja da! Beide haben so viel Energie und kennen nichts besseres als zu Springen und zu Hüpfen. Und wir Großen waren nur froh, dass sie dies miteinander machen konnten.
Damit sie aber nicht das ganze Haus auf den Kopf stellten, fuhren wir in den Tierpark und mein Vater ging mit den beiden im Wald spazieren, Hasen suchen..


Morfar mit den Kleinen auf Hasenjadt


..und wir backten gemeinsam mit den Kleinen Leckereien.

Ich wollte ja schon immer einmal einen richtigen american double crust pie backen. So einen wie im Film mit Deckel drauf. Mmmh..die sehen immer so yummy aus! Und da wir Kumoi zum Umfallen hatten, sollte es ein Kumoi-Pie werden..

Meine Eltern haben einen Kumoibaum. Im Garten meiner Eltern ist es der einzige aller Fruchtbäume, der überlebt hat und das in voller Pracht. Jedes Jahr trägt er Tonnen von Kumoi!




Kumoi ist eine chinesische Frucht, die wie eine Mischung aus Birne und Apfel schmeckt. Es gibt diese Apfelbirnen (Nashi) schon seit ein paar Jahrhunderten. Die Früchte sind kugelig, vergleichbar mit einer kleiner wüchsigen Apfelsorte im Durchmesser und weisen eine harte, fast raue Haut auf. Das Fruchtfleisch ist sehr saftig.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kumoi nicht schmeckt, wenn die Frucht noch nicht ganz reif ist, da die Schale dann sehr bitter ist.
Reif schmeckt sie wirklich gut, sehr süß und sehr saftig. Und dann geht´s aber super schnell, dass die Frucht überreif und nicht mehr zu genießen ist.

Das heißt, ist die Kumoifrucht reif, dann schnell verschenken, essen oder verarbeiten. Zeit für american Kumoi-Pie!!

Aber einen solchen Pie zu backen hat schon so seine Tücken. Ich nahm das Double Crust Apple-Pie Rezept von Martha Stewart. Die sollte es ja wissen, wie´s geht!

Für denjenigen, der´s auch einmal backen möchte: Im Rezept steht, dass man 3 Pounds (etwa 1,4 kg) Äpfel verwenden soll. Mir kam dies so viel vor und dachte daher, dass sie das Gewicht der ganzen Äpfel meint, doch im Nachhinein weiß ich, Äpfel bzw. Kumoi schälen, putzen und dann erst abwiegen! Sonst wird der Pie so platt wie meiner :(

Rezept


Die nächste große Schwierigkeit für mich, war es den ausgerollten Teig schön in die Pieform  und auch den Teigdeckel drauf zu bekommen. Die Patzer versuchte ich dann mit ein paar Deko-Teig-Blätter und extra Zucker drüber zu kaschieren. Das machte es ein bißchen besser..
Dazu jedoch mehr in der folgenden Rezept-Anleitung!

Geschmeckt hat er trotzdem und ich bin motiviert, den nächsten filmreif hinzubekommen!


Rezept


Kumoi-Pie

Pie-Teig:
1 cup (etwa 230 g) Butter
2 1/2 cups (etwa 313 g) Mehl, plus mehr zum Ausrollen des Teiges
1 TL Salz
1 TL Zucker

Füllung:
3 EL Mehl
1 Eigelb
1 EL Schlagsahne
3 Pfund (1,4 kg) Kumoi oder Äpfel (geschält und geputzt!!)
2 EL Saft einer Zitrone
50 g Zucker
1 TL geriebener Zimt
1/4 TL geriebener Muscat
1 Prise Salz
1 TL Butter, in kleine Stücke geschnitten


Pie-Teig
1. Die Butter in Würfel zu etwa 1 1/2 cm schneiden und im Kühlschrank kühlen.

2. Währenddessen Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben und mischen.

Teigmischmaschine
3. Die gekühlte Butter hinzufügen und mit eine Teigmischmaschine in das Mehlgemisch einarbeiten bis die Stückchen der Butter etwa erbsengroß sind.

Wer nicht weiß, was eine Teigmischmaschine ist? 
Hier ein Foto >> 


Ich habe selber noch nie davon gehört und besitze natürlich nicht so ein Ding, obwohl´s sicher praktisch ist. Also musste ich ohne klar kommen und machte den Teig in der Küchenmaschine..



4. 2 EL Eis-Wasser über die Mehl-Butter-Mischung tröpfeln und mischen. 

5. Füge 1 EL Eis-Wasser zu, mische den Teig und prüfe seine Konsistenz. Wiederhole dies bis der Teig seine Form behält, wenn man ihn in der Hand zusammendrückt.





6. Den Teig auf eine saubere Arbeitsfläche legen und zweiteilen.

..oder einen riesigen Ball formen und ihn nicht mehr hergeben wollen!





7. Die beiden Teigklumpen auf je eine Frischhaltefolie legen, platt und in Form einer Scheibe drücken. Mit der Frischhaltefolie umwickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben.

8. Eine sauber Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und eine Teigscheibe in der Mitte platzieren. Einen Teigroller bemehlen und die Teigscheibe damit von der Mitte aus weg von dir ausrollen. Die Teigscheibe um 1/4 drehen und wieder ausrollen. Den Vorgang wiederholen, bis der Teig etwa 3 bis 4 mm dick ist.
Den Teig beim Ausrollen zu drehen, verhindert auch das Festkleben auf der Arbeitsfläche. Mit einem trockenen Backpinsel kann man überschüssiges Mehl von der Teigscheibe wegpinseln.

9. Eine Pieform mit Butter einfetten und bemehlen.



10. Am besten die Teigscheibe über ein Stäbchen rollen und über der gebutterten Form entrollen.  

So ein Stäbchen hatte ich natürlich auch nicht und meine Teigscheibe wurde beim In-Die-Form-Heben ziemlich löchrig. 
Meine Mama tippte mich später, den Teig auf ein Backpapier zu legen - also das Backpapier auf den ausgerollten Teig legen, alles samt Arbeitsfläche umdrehen und dann die Arbeitsfläche sanft entfernen. So liegt der Teig auf dem Backpapier. Die Pieform umgedreht auf die Teigscheibe legen und alles wieder wenden. 
Das ist wahrscheinlich auch nicht der Hit, aber sicher tausend Mal besser als mit blossen Händen rumzuwerkeln!

11. Den Teigüberschuss am Rand mit einem Schälmesser entfernen. Etwa 2,5 cm des Teiges über den Rand lassen und unter den Rand der Form drücken. Im Kühlschrank für etwa 30 Minuten rasten lassen.



Füllung
12. Den Ofen auf 210 °C vorheizen.

13. Das Eigelb mit der Sahne zusammenrühren und auf die Seite stellen.

14. Kumoi bzw. Äpfel schälen, putzen und in Scheiben scheiden.


Mit 1,4 kg Äpfel im Rezept werden tatsächlich die bereits geschälten und geputzten Äpfel gemeint. Ich konnte mir das nicht vorstellen, denn 1,4 kg sind eine ganze Menge! Aber seht euch meinen Pie an! Platt wie eine Kuhflade, nix da mit applepie wie im Film! Da muss einfach noch mindestens das doppelte an Füllung rein!


Rezept


 

15. In einer großen Schüssel Kumoi/Äpfel-Stücke, Zitronensaft, Zucker, Mehl, Zimt, Muskat und Salz zusammenfügen und am besten mit den Händen kurz durchmischen.

16. Den gekühlten Pie-Boden mit der Kumoi/Apfel-Mischung befüllen. Mit Butterstückchen bestreuen.

17. Den zweiten Teig wie den ersten ausrollen.

18. Den Rand des Pie-Bodens mit der Eier-Sahne-Mischung bepinseln.

19. Den zweiten ausgerollten Teig darüber legen. Pieboden dafür über ein langes Stäbchen rollen und über den befüllten Pieboden legen.

Und wenn man so ein Stäbchen nicht hat, dann kann man den Tip meiner Mama (Backpapier!) wahrnehmen. Bei mir kam der Tip zu spät und so musste ich mich super rumägern mit Löchern im Teig und herumflicken.. 
WIE MACHEN DIE AMIS DAS BLOSS? teigSCHEIBENKLEISTER! K**KE! *** grün und blau! ..und rosa!

20. Ist die Teigscheibe platziert, den Teigüberschuss wegschneiden. 2,5 cm des Teiges über den Rand lassen und unter den Rand falten. Den Teigrand mit einer Gabel oder mit den Fingern wellig in Form bringen.

21. Den Pie für etwa 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

22. Dann den Pie mit dem Ei-Sahne-Gemisch bepinseln und großzügig mit Zucker bestreuen.

23. Im Piedeckel zwei Schlitze überkreuz schneiden, damit der Dampf beim Backen entweichen kann.

24. Etwa 25 Minuten backen, bis der Pie hellbraun wird.
Dann die Temperatur auf 170 °C runterdrehen und etwa 25 - 30 Minuten goldbraun backen, bis die Füllung zu bubbeln beginnt.
Den Pie herausnehmen und etwas abkühlen lassen


25. Warm mit Vanilleeis serviert, schmeckt´s um so besser!

Rezept





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